Blasenentzündung – Blut im Urin

Wenn sich unser Urin rot verfärbt

Ach du Schreck! Ein Blick auf das Toilettenpapier macht uns deutlich klar, dass etwas nicht stimmt. Ursache:

Blut im Urin!

Die Rotfärbung entsteht, wenn sich im Harn vermehrt rote Blutkörperchen ansammeln. Der Ursprung liegt hierbei in den Nieren, den Harnleitern und in der Harnblase/Harnröhre.

Doch wann sprechen wir wirklich von Blut im Urin und was könne wir an dieser Stelle tun?

In diesem Artikel möchte ich gerne folgende Themen behandeln:

  1. Funktion des Harnsystems
  2. Wann spricht man von Blut im Urin?
  3. Was sind mögliche Ursachen für das Blut im Urin?
  4. Wie lautet die Diagnose?
  5. Erste Hilfe

1. Funktion des Harnsystems

Die Funktion der Nieren und des ableitenden Harnsystems sind bei Frau und Mann identisch. Die Nieren haben die Funktion, Stoffwechselabbauprodukte sowie Wasser aus dem Blutkreislauf heraus zu filtrieren. Der gebildete Urin wird über die Harnleiter in die Harnblase geleitet und über die Harnröhre ausgeschieden. Ein geniales Filtersystem!

Durch unseren Harn scheiden wir neben dem Wasser nicht mehr benötigte oder schädliche Schadstoffe aus. Anhand verschiedener Untersuchungen kann uns unser Urin mögliche Krankheiten aufzeigen – wie zum Beispiel eine Blasenentzündung/Harnwegsinfektion.

2. Wann spricht man von Blut im Urin?

Eine äußerliche Verfärbung ist für uns ein klares Indiz für Blut. Doch tatsächlich können wir auch Blut ausscheiden, ohne dass wir es mit bloßem Auge erkennen können. Daher sprechen wir hier von zwei Formen (Hämaturie):

Mikrohämaturie:
Hier ist das Blut nur anhand von mikroskopischen Untersuchungen oder anhand Urinteststreifen sichtbar

Makrohämaturie:
Hier ist der Urin durch das enthaltene Blut mit bloßem Auge sichtbar

Das Farbspektrum kann bei sichtbarem Blut im Urin außerdem variieren: Von rosa über rot oder braun ist hier die Rede.

Ob nun Blut im Urin sichtbar ist oder nicht, sagt noch nichts über die Stärke des Infektes aus. Eine Blasenentzündung kann auch durch vermehrt, weißt Blutkörperchen auftreten – diese nennen sich Leukozyten.

3. Was sind mögliche Ursachen für das Blut im Urin?

Für Blut im Urin (Hämaturie) gibt es verschiedene Ursachen. Manchmal sind diese unbedenklich, gerade wenn man(n) Nahrungsmittel wie Rote Beete, Rhabarber oder Beeren zu sich genommen hat, oder Medikamente wie Blutgerinnungshemmer zu sich nimmt.

Jedoch gibt es weitere mögliche Erkrankungen, die hierzu verantwortlich sind, zum Beispiel:

  • Harnwegsinfekte (z.B. Harnröhrenentzündung, Blasenentzündung)
  • Nierenentzündung
  • Nierenbeckenentzündung
  • Blasensteine und Nierensteine
  • Fremdkörper in der Harnröhre
  • Verletzungen von Nieren, Blase, Harnleiter oder Harnröhre (z.B. durch einen Schlag oder Sturz)
  • Nebenwirkung von Medikamenten (z.B. bei Wirkstoffen wie Penicillin)
  • Nebenwirkungen einer Strahlentherapie
  • Sichelzellenanämie (spezielle, vererbte Form der Blutarmut)
  • Gefäßerkrankungen
  • Tumoren (z.B. Blasenkrebs, Harnröhrenkrebs, Nierenkrebs)

Eine Blasenentzündung ist der häufigste Auslöser für blutigen Urin

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie ist Blasenentzündung der häufigste Grund für blutigen Urin. Frauen sind hiervon am meisten betroffen, da die weibliche Harnröhre wesentlich kürzer ist, als beim Mann. Bakterien gelangen somit schneller in die Blase. Daneben gibt es auch verschiedene Ursachen, die nur bei Frauen oder bei Männer infrage kommen.

Die Ursache bei Männern kann zudem an der Entzündung der Samenblasen, der Harnröhre sowie an der Prostata als Auslöser dienen. Auch die gutartige Vergrößerung der Prostata kann zu vermehrten Harnwegsinfektion führen, die sich durch einen verfärbten Urin bemerkbar machen.

4. Wie lautet die Diagnose?

Um die Ursache für Blut im Urin (Hämaturie) herauszufinden und um eine richtige Diagnose zu stellen, kommen folgende wichtige Fragen in Betracht:

  • Seit wann liegt Blut im Urin vor
  • Genau Färbung des Urins (rosa, rot oder bräunlich)
  • Gab es Verletzungen oder einen Unfall
  • Welche genauen Beschwerden treten auf
  • Wurden bereits Blasensteine oder Nierensteine festgestellt
  • Einnahme von Medikamente

Auch wenn im ersten Moment alles auf eine Harnwegsinfektion hindeutet, kann man diese Aussage nicht pauschal treffen. Hierzu sind weitere Untersuchungen nötig.

5. Erste Hilfe

Wie auch beim Arzt, ist eine erste Analyse durch Teststreifen möglich (diese verwenden die Ärzte) ebenfalls. Der erste Test kann uns bereits verraten, ob vermehrt rote Blutkörperchen oder Leukozyten vorliegen.

Sollte der Infekt von Fieber begleitet sein, ist Vorsicht geboten. In dieser Station ist evtl. auch eine Nierenentzündung denkbar.

Eine Auflistung, welche Hausmittel ratsam sind, erfahrt ihr hier.

 
 

Dieser Artikel dient der neutralen Information und zur persönlichen Weiterbildung und stellt keine medizinische oder diagnostische Empfehlung dar.
Diese Seite ersetzt auf keinen Fall eine Beratung / Behandlung bei einem ausgebildeten Arzt! Im Falle einer Erkrankung immer einen anerkannten Mediziner aufzusuchen. Ich erhebe keinen Anspruch auf die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der Informationen, ebenfalls übernehme ich keine Haftung für mögliche Schäden oder Unannehmlichkeiten welche sich aus Eigenbehandlung auf Grund der hier dargestellten Informationen ergeben sollten.

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